Babel in Leverkusen. Schlechte Kommunikation sei schuld an unbefriedigenden Ergebnissen, spekuliert man in Deutschland

Der FC Bayern München wird am Freitagabend versuchen, eine beispiellose Siegesserie von vier Spielen in der Bundesliga zu durchbrechen. Allerdings startete auch der Rivale Bayer Leverkusen mit den tschechischen Vertretern Patrik Schick und Adam Hložek nicht gut in die Saison. Gleichzeitig wurden beide Mannschaften vor Beginn des Jahres von den deutschen Medien als Hauptanwärter auf den Titel angesehen.

Treffsichere Trophäenmaschine Bayern als Titelverteidiger der zehnjährigen Meisterserie, energisches Leverkusen als unerschrockener Herausforderer. Mit diesem Vorwort startete die neue Bundesliga-Saison. Aber die Annahmen wurden nicht erfüllt.

Die Bayern sind nach vier sieglosen Spielen Fünfter. Sie haben seit einundzwanzig Jahren keine so schlimme Phase erlebt.

Mit nur fünf Punkten aus sieben Spielen liegt Leverkusen sogar nur einen Punkt über dem Abstiegsplatz.

Wichtige Punkte werden am Freitag in der Allianz Arena in München gespielt. Den Druck spürte bereits Gastcoach Gerardo Seoane, über dessen Entlassung vor der Länderspielpause spekuliert wurde. Die Spekulationen endeten schließlich mit der Erklärung von Vereinschef Fernando Carr, dass der Schweizer Trainer weiterhin das Vertrauen des Vorstands genießt.

Seoane wurde auch von der meistgelesenen deutschen Zeitung Bild kritisiert. Berichten zufolge fehlt es der Kabine an einer gemeinsamen Sprache.

Der mit Sprachen bestens ausgestattete Trainer hat sechs Sprachen auf Lager, die er mit den Spielern sprechen kann und die er laut Bild auch oft anwendet. Neben seiner Muttersprache Deutsch spricht er fließend Spanisch, Englisch, Französisch, Italienisch und Portugiesisch.

Um mit einzelnen Spielern in der Sprache zu sprechen, die ihnen am nächsten ist, wechseln Sie nahtlos von Deutsch zu beispielsweise Italienisch oder Englisch. Aber es wird gesagt, dass es den Spielern nicht passt.

„Es gibt eine Sprache, die jeder versteht“, sagt Fussball.news.

Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Vereinen müssen Bayer-Spieler keinen Deutschunterricht belegen. „Im Cockpit werden verschiedene Sprachen gesprochen und den Spielern fehlt die Fähigkeit, sich vollständig zu verstehen. Die Gruppierung der Spieler ist auffällig“, schreibt Bild und fügt hinzu, dass es dann nicht verwunderlich sei, dass es dem Team an Ergebnissen fehle.

„Es gab nicht einmal einen gemeinsamen Teamabend zur Lösung der Krise. Emotionale Diskussion, Analyse, nichts davon“, fügte die Zeitung hinzu.

Interessant ist auch die Ansicht, dass in den letzten acht Runden der Bundesliga Mannschaften, die durch schnelles Umschalten auf Konter spielen, erfolgreicher waren als nachgewiesener Ballbesitz.

Es geht gerade um die Bayern, die auch in dieser Saison in dieser Statistik konkurrenzlos sind (durchschnittlicher Ballbesitz 63 % pro Spiel).

Auch Leverkusen (51 %) schneidet in dieser Hinsicht überdurchschnittlich ab. Allerdings führt Union Berlin die Tabelle mit nur 43 % Ballbesitz an, Schalke ist nur zwei Prozentpunkte schlechter.

Das letzte Mal schlugen die Bayern Borussia Dortmund unter Trainer Jürgen Klopp vor elf Jahren mit einer ähnlichen Herangehensweise. Außerdem hatte er damals einen geringen Ballbesitz und setzte auf blitzschnelle Konter.

Leverkusen mit Adam Hložek und Patrik Schick tritt am Freitag um 20.30 Uhr in der Allianz Arena auf. Sie können das Spiel auf Aktuálně.cz in einem Online-Bericht verfolgen.

Eckehard Steinmann

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